Denn Schluckstörungen (Dysphagien) können Symptome vielerlei Erkrankungen sein und betreffen auch Fachbereiche, die es nicht auf den ersten Blick vermuten lassen. Neurovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall und Hirnblutungen, aber auch Schädel-Hirnverletzungen nach Traumata oder neurologische Erkrankungen (wie Parkinson-Syndrome, Demenz-Erkrankungen) sind vielen ärztlichen Kolleg:innen und auch Logopäd:innen in der Neurologie als Ursache für Dysphagien geläufig. Ähnlich verhält es sich mit Erkrankungen aus dem HNO-Spektrum unter anderem nach Tumorerkrankungen und -behandlungen.
Aber was ist mit Patent:innen mit schweren internistschen oder chirurgischen Grunderkrankungen, die einer langen intensiven medizinischen Behandlung bedürfen? Oder ältere multimorbide Patent:innen nach augenscheinlich banalen operativen Eingriffen in Intubationsnarkose?
Diese Patient:innen entwickeln oftmals im Rahmen einer Critical-Illness-Polyneuropathie oder auch nach Extubation schwere Schluckstörungen, welche den Rehabilitationsprozess behindern oder unmöglich machen. Auch schwere und teils rezidivierende Aspirationspneumonien (Lungenentzündungen durch Eindringen von Nahrung/Flüssigkeit in die Luftröhre) sind oftmals die Folge, welche wiederum auch negative Auswirkungen auf die Grunderkrankung haben können.
Aus diesen Gründen nimmt die fiberendoskopische Schluckuntersuchung (FEES) eine elementare Rolle in der objektiven Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle von Schluckstörungen ein. Die FEES ist ein nicht-invasives Verfahren und wird interdisziplinär von Ärzt:innen und Logopäd:innen durchgeführt. Über ein dünnes flexibles Endoskop werden während der Untersuchung der Schluckakt ohne und mit Nahrung und Flüssigkeiten verschiedener Konsistenzen beurteilt.
Das 3. FEES-Basisseminar
Die Ausbildung in der fiberendoskopischen Schluckuntersuchung ist seit 2013 durch die DGN mit einem FEES-Ausbildungscurriculum optimiert und systematisiert. Dabei ist das Basisseminar der erste Schritt dieses Curriculums. Die Akkreditierung bei der DGN und auch die Fortbildungspunkte bei der LÄK MV werden, wie im Vorjahr, beantragt.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Dr. Cornelia Grüsser-Dollinger,
Chefärztin der Neurokliniken Waldeck
Yvonne Ferley,
Geschäftsführerin der Neurokliniken Waldeck
PDF-Download
Flyer 3-FEES Basisseminar
Anmeldeschluss
30. September 2025
Programminhalte
- 5 Übungseinheiten FEES
- Umfangreiche Befundübungen
- Anatomie und Physiologie des Schluckens
- Befundnomenklatur
- Normalbefunde und Besonderheiten von innerer Nase, Pharynx und Larynx im Rahmen der HNO-ärztlichen Schluckdiagnostik
- Neurovaskuläre Erkrankungen
- Hirnstammnahe-Tumore
- Neurodegenerative Erkrankungen
- Wichtige endobronchiale Befunde
- Screeningverfahren und Dysphagietherapie
- Spezifische und seltene Untersuchungsbefunde neurogener Dysphagien
- Spezifische Untersuchungsprotokolle
- Dysphagie auf der Intensivstation – welche Patient:innen brauchen eine FEES?
- TK-Management mit theoretischem und praktischem Teil
Get-together
Die Neurokliniken Waldeck befinden sich unmittelbar in der Nähe zur Ostsee. Deshalb FEES-en wir zwar nicht am Strand, dafür veranstalten wir am 2. Seminarabend (26.06.2025) in gemütlicher Runde und strandnah ein Get-together für Teilnehmende und Referenten. Die Teilnahme am Get-together ist freiwillig.
Für Speis und Trank wird eine zusätzliche Gebühr in Höhe von 50 Euro fällig und kann direkt mit der Teilnahmegebühr bezahlt werden. Bitte bei der Anmeldung entsprechend ankreuzen.
Neurokliniken Waldeck
Über die Neurokliniken Waldeck: Die Neurokliniken Waldeck sind seit über 110 Jahren als medizinischer Versorger in der Region Rostock sowie in Mecklenburg-Vorpommern etabliert. Sie sind auf die intensivmedizinische Versorgung von Beatmungspatienten sowie die neurologische (Früh-) Rehabilitation ausgerichtet und gehören seit 2021 zum Verbund der Recura Kliniken. Das Haus ist mit 210 Betten ausgestattet. In den Neurokliniken Waldeck sind ca. 200 Mitarbeiter:innen beschäftigt.