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Claudia Golisch-Schmidt absolviert als Erste erfolgreich die neue Pflegeausbildung

Die Ausbildung hat sie mit Bravour gemeistert - und das unter erschwerten Bedingungen. Für Claudia Golisch-Schmidt war das trotzdem kein Problem. Zwar hat sie nun zahlreiche schlaflose Nächte hinter sich und gleichzeitig einige Pfunde weniger auf der Hüfte, aber der Aufwand hat sich für die Schwaanerin gelohnt.
Was muss man bei der Medikamentengabe beachten? Darüber spricht hier Pfleger Matthias mit der (noch-)Auszbildenden Claudia Golisch-Schmidt.

Mit ihren 37 Jahren hat sie die neue generalistische Ausbildung erfolgreich bestanden und verstärkt die Neurokliniken Waldeck nun als examinierte Pflegefachkraft.

Herausforderungen gab es in den vergangenen drei Jahren reichlich: Claudia Golisch-Schmidt durchläuft die generalistische Pflegeausbildung, die für alle Beteiligten, also auch die Schule und ihren Ausbildungsbetrieb die Neurokliniken Waldeck, neu ist. Mit der Coronapandemie kommt noch der Distanzunterricht dazu, der für alle Neuland ist. Mit ihren heute 37 Jahren ist sie zwar nicht die Älteste in ihrer Klasse, doch das Schulbankdrücken ist doch etwas anderes als mit 20 Jahren. Und dann möchte sie außerdem ihrer Mutterrolle gerecht werden und sich um ihren 13-jährigen Sohn kümmern.

„Manchmal war es schon eine Zerreißprobe. Immer wieder war da die Frage, was mache ich zuerst“, erzählt Claudia Golisch-Schmidt. Nach der Schicht oder der Schule hat sie Zeit mit ihrem Sohn verbracht, abends hat sie sich an die Bücher gemacht. Das war anstrengend. Doch Claudia Golisch-Schmidt lässt sich nicht von ihrem Traum abbringen. Dass sie einmal als Pflegefachkraft arbeiten möchte, das stand für sie mit Anfang 20 schon fest. Nur der Weg war etwas holprig. In ihrer ersten Ausbildung hat sie den Beruf der Köchin erlernt. Darin konnte und wollte sie aber nicht Fuß fassen. Als sie dann die Pflege der Mutter ihrer Chefin übernahm, war klar: Claudia Golisch-Schmidt gehört in den Pflegeberuf. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis sie sich ihren Traum erfüllen konnte. Ausschlaggebend war vor allem die finanzielle Frage für die damals alleinerziehende Mutti.

2014 fügte sich alles. Sie absolvierte die Ausbildung zur Pflegehelferin. Einen ihrer Praktikumseinsätze, den sogenannten Akuteinsatz, absolvierte sie in den Neurokliniken Waldeck in Schwaan und fand Gefallen an dem überregionalen Zentrum für neurologische Rehabilitation. 

» Mich interessieren die Krankheitsbilder sowie die Patientinnen und Patienten, die zum Teil schwerst betroffen sind. Ich kann die Erfolge sehen und bin dabei, wenn meine Patienten wieder zurück ins Leben finden, ja wenn sie zurück in eine Zukunft gelangen. Und die Zusammenarbeit mit dem gesamten Team ist phänomenal, weil wir viel im Austausch sind, so dass ich mich selbst dabei auch weiterbilden kann, «
schwärmt die 37-Jährige.

2017 hat sie begonnen, als Pflegehelferin in den Neurokliniken Waldeck zu arbeiten. Im Mai 2020 startete sie die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Dabei ist sie die erste Auszubildende der Neurokliniken Waldeck, die die neue generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau absolviert. Mit dieser neuen Ausbildung wurden die bisher getrennt geregelten Pflegeausbildungen in der Altenpflege sowie Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege zusammengeführt. Alle Auszubildenden erhalten eine gemeinsame, generalistische Ausbildung – sie erlernen die Pflege von Menschen aller Altersstufen in akuten und dauerhaft stationären sowie ambulanten Pflegesituationen. Für alle Beteiligten war die Ausbildung neu. Neue Lehrpläne. Neue Strukturen. Veränderte Inhalte.

Dass dann ausgerechnet auch gleich die Coronapandemie über alle hereinbricht, konnte keiner ahnen. Der Ausbildungsstart wird von April auf Mai verschoben und die Klasse wird für die „Einschulung“ in zwei Gruppen aufgeteilt. Der Theorieunterricht wird auf Distanzunterricht umgestellt. In den Kliniken herrscht Ausnahmezustand. „Von Waldeck hatte ich immer Rückendeckung“, sagt Claudia Golisch-Schmidt rückblickend. Ein großer Vorteil ist, dass die Auszubildenden im Dienstplan extra gezählt werden. „Hier passiert es nicht, dass wir wie eine Pflegekraft gesehen werden und die gleiche Verantwortung tragen“, erklärt sie. Stattdessen können die Auszubildenden tatsächlich bei examinierten Pflegekräften mitlaufen, lernen und angeleitet werden.

„Nur so können die Schülerinnen und Schüler wirklich lernen“, sagt dazu Editha Hendschke, Zentrale Praxisanleiterin in den Neurokliniken Waldeck. Ihr liegt die Ausbildung der Pflegekräfte von morgen am Herzen. Die neue generalistische Ausbildung hat die Praxisanleiter zwar vor Herausforderungen gestellt, doch innerhalb der vergangenen drei Jahre hat sich dieses neue Format etabliert, sagt Editha Hendschke. „Die generalistische Ausbildung ist thematisch anders strukturiert, der Fokus wurde verschoben und von uns als Ausbildungsbetrieb wird erwartet, dass die praktische Anleitung in verschiedenen Formen erfolgt“, sagt sie. Um diese unterschiedlichen Lehrmethoden wie den praxisnahen Unterricht und wissenschaftliches Arbeiten zu gewährleisten, wurde eigens ein neues hausinternes Lehr- und Lernkabinett eingerichtet. Darüber hinaus bieten die Neurokliniken Waldeck zwei Versorgungsbereiche und damit Einsatzmöglichkeiten für Auszubildende innerhalb der generalistischen Pflegeausbildung an – den Krankenhausbereich und den Klinikbereich für die Rehabilitation. Somit erhalten Auszubildende eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten. „Dadurch sind wir für unsere eigenen Auszubildenden, aber auch für die Schüler unserer Kooperationspartner ein interessantes Haus“, sagt die Zentrale Praxisanleiterin.

Dass Claudia Golisch-Schmidt nun ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und gleichzeitig als erste Schülerin der Neurokliniken Waldeck die generalistische Ausbildung durchlaufen hat, freut die Zentrale Praxisanleiterin. Stolz ist sie zudem, weil die frisch gebackene Pflegefachfrau in den Neurokliniken Waldeck bleiben wird. Claudia Golisch-Schmidt hat sich für die Akutstation entschieden. „Ich mag das Team und die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten, die hier behandelt werden“, sagt die 37-Jährige. Und was sagt zu guter Letzt der Sohnemann dazu, dass Mama in ihrem Alter eine Ausbildung absolviert hat? „Am Abend vor der praktischen Prüfung hat er mir gesagt, dass er stolz auf mich ist.“

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