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Zurück in eine Zukunft, das ist das Motto von Liza Harms.

Die 27-Jährige hat im Juli 2022 einen schweren Schlaganfall überlebt. Seither lernt sie alles neu – erst das Essen und das Greifen, dann das Gehen, jetzt das Sprechen. Ihre ersten Schritte zurück in eine Zukunft hat Liza Harms in den Neurokliniken Waldeck getan.

Der 2. Juli 2022 wird Liza Harms und ihrer Familie für immer in Erinnerung bleiben.

Was vor allem für das Mentale schwierig ist: Liza Harms muss mit einer schweren Aphasie leben. Das bedeutet, dass sie im Kopf zwar weiß, was sie sagen möchte, sie bekommt die Worte aber nicht ausgesprochen. Das ist nervenaufreibend, deprimierend und manchmal bringt es die junge Frau in Rage. Die Kommunikation der einst lebensfrohen Frau besteht heute aus Wortbrocken, die meist nur von jenen verstanden werden, die viel Zeit mit ihr verbringen. Wie ihre Mama. Ines Harms ist es auch, die ihre Tochter täglich in der Rehaeinrichtung besucht, die mit den Ärzten, Pflegenden und Therapeuten spricht, um zu verstehen, um das beste für ihre Tochter zu erreichen, um bei ihrer Tochter zu sein.

„Es war und ist auch heute manchmal noch ein Raten, was könnte sie meinen“, berichtet Mama Harms. Liza ist davon vor allem dann genervt, wenn sie etwas Dringendes mitteilen möchte. Mit der Zeit hat sie ihr Selbstbewusstsein zurückerlangt und traut sich inzwischen auch, mit Fremden zu kommunizieren. Vor allem die Logopädinnen in den Neurokliniken Waldeck haben sie auf dem Weg zurück zu einer Sprache begleitet. Bis sie jedoch wieder eine alltägliche Kommunikation führen kann, ist es noch ein langer Weg.

Inzwischen ist Liza Harms zuhause in ihrer eigenen Wohnung. Hier benötigt sie zwar noch viel Hilfe – meist durch ihre Mutter – doch sie ist zuhause. Ein schönes Gefühl, vor allem wenn man bedenkt, dass sie fast ein Jahr lang in verschiedenen Kliniken und Rehaeinrichtungen gelebt hat. In den Neurokliniken Waldeck hat Liza Harms ihre erste Rehabilitationszeit direkt nach dem Krankenhausaufenthalt verbracht. Denn Waldeck ist ein Zentrum für neurologische Rehabilitation, in dem die Patient:innen die Rehaphasen B und C durchlaufen.

Das Sprechen ist nicht die einzige Baustelle von Liza Harms. Seit dem Schlaganfall ist die heute 27-Jährige halbseitig gelähmt. Am rechten Fuß und Arm trägt sie Orthesen. Vor allem der Arm und die Schulter schmerzen. Ablenkung findet die junge Frau am besten bei ihrem Pferd Ilva. Es ist ihr Anker. Heute bringt Mama Harms ihre Tochter jedes Wochenende zu ihrem Pferd. Große Reitausflüge sind zwar nicht möglich. Jedoch helfen ihr die Pflege des Tieres, das Beobachten, das Beisammensein. Bereits als vierjähriges Mädchen hat Liza Harms das Reiten für sich entdeckt, seither hat sie jede freie Minute bei ihrem Pferd und den Pferden, die sie zur Pflege aufgenommen hatte, verbracht. In dem Umfang wie früher kann sie sich heute nicht mehr kümmern. Liza Harms muss erst einmal die sprichwörtlichen kleinen Brötchen backen.

2023 06 29 Interview LHarms02

Gut nur, dass sich die Neurokliniken Waldeck neben ihrem grundsätzlich umfangreichen Therapieangebot außerdem mit ihrer Hippotherapie als ein besonderes Therapieangebot auszeichnen. Durch die Hippotherapie wird einerseits das Wohlbefinden der Patient:innen verbessert. Andererseits gilt sie sozusagen als eine Gangschule, bei der die Patient:innen nicht selbst gehen müssen.
Für Liza Harms ein optimales Angebot. Ihr Herz schlägt höher, sobald sie das Waldecker Therapiepferd Avi sieht. „Wir sind regelmäßig mit dem Rollstuhl bis zur Koppel gegangen, damit Liza Avi sehen konnte“, erinnert sich Ines Harms. Die Reittherapie hätte aus Sicht der jungen Frau nie enden sollen.

Sehr gern erinnert sich die 27-Jährige ebenso an die Physiotherapie-Einheiten in Schwaan. Täglich waren Fortschritte zu sehen. „Als sie das erste Mal einige Stufen die Treppe hochgegangen ist, war sie total stolz und rief mich direkt an“, berichtet Ines Harms. Das Treppentraining hat sich die junge Frau beibehalten. Statt den Fahrstuhl zu nutzen, geht sie weiterhin die Stufen. Doch das Laufen fällt der jungen Frau grundsätzlich noch schwer. Nach circa 500 Metern ist die Kondition erschöpft. „Deshalb wäre für mehr Mobilität ein spezieller Rollstuhl toll und praktisch. Jedoch übernimmt den nicht die Krankenkasse“, sagt Ines Harms. Ein behindertengerechter Umbau eines Autos, damit Liza Harms allein von A nach B kommen könnte, wird ebenso nicht übernommen.

Zwei Monate hat Liza Harms in den Neurokliniken Waldeck verbracht. „In Schwaan hat sie Mut geschöpft und Motivation gefunden“, fasst Ines Harms die Zeit zusammen. Wenngleich Liza Harms eher zu den jüngeren Patient:innen zählte, hat sie sich in Gesellschaft der andern wohl gefühlt. Spielenachmittage und Kinoabende hat sie mit den älteren Patient:innen genauso verbracht wie das gemeinsame Backen und Gruppentherapien.

Liza Harms hat schon beachtliche Fortschritte gemacht. Dank zahlreicher Therapien und viel Übung. Das weiß sie zu schätzen. Und trotzdem soll und muss es noch weitergehen. Ihr Plan: Sie möchte wieder arbeiten, vielleicht als Therapeutin, und sie möchte mobiler und selbstständiger werden. Vor allem für ihr geliebtes Pferd. Wie viele Fortschritte sie noch in Zukunft machen wird, das wagt keiner zu prognostizieren. „Wir freuen uns einfach über jeden Fortschritt“, sagt Mama Harms.

Das Team der Neurokliniken Waldeck wünscht Liza Harms alles erdenklich Gute auf ihrem weiteren Weg!

2023 06 29 Interview LHarms

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