Warum Gehirnplan?
25 Prozent aller Menschen weltweit haben aktuell eine neurologische oder psychische Erkrankung. Jährlich entstehen dadurch allein in Europa Kosten von mehr als 800 Milliarden Euro. Rund 29 Millionen Menschen in Deutschland erfüllen die Kriterien einer psychiatrischen oder neurologischen Diagnose, 11 Millionen Menschen leiden an einer neurologischen Erkrankung, wie z.B. Alzheimer-Demenz, Morbus Parkinson oder Schlaganfall.
Dem Deutschen Gehirnplan wird vor diesem Hintergrund eine besondere Rolle zugemessen. Er dient als Basisinformation für politische Entscheider, indem er auf die Bedeutung dieser Erkrankungen hinweist – klinisch wie auch volkswirtschaftlich – und die Notwendigkeit von finanzieller Förderung entsprechender Forschungsvorhaben erklärt und begründet. Die Themen setzen sich aus verschiedenen Bereichen der Grundlagenforschung, klinischer und auch Versorgungsforschung zusammen. Auch weist der Gehirnplan auf die Notwendigkeit hin, die klinische Versorgung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen politisch und wirtschaftlich zu fördern und auf einen hohen Level zu bringen bzw. den bereits erreichten hohen Standard zu halten. Die Prävention, die Akutversorgung, die neurologische Rehabilitation sowie die anschließende Langzeitversorgung haben im Deutschen Gehirnplan ihren festen Platz.
Der Deutsche Gehirnplan wird fortlaufend bei wissenschaftlichen Fachtagungen, in Publikationsorganen und im persönlichen Gespräch mit Vertretern von Politik und Wissenschaft sowie Medien vorgestellt und erläutert.
Zur Vorgeschichte des GBC und des Deutschen Gehirnplans
Seit Gründung des European Brain Council 2002 in Brüssel haben sich eine Reihe von Ländern der Idee angeschlossen und eigene nationale Dachverbände gegründet – so 2018 auch der deutsche Dachverband GBC.
Mittlerweile sind unter dem Dach des GBC 20 wissenschaftliche Verbände und Dachverbände sowie Patientenverbände vereinigt. Die Rehabilitation ist mit der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR) und der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und klinische Neurorehabilitation e.V. (DGNKN) zweimal vertreten.
Herausforderung
Eine feste Verankerung der Thematik in der Gesundheits- und Sozialpolitik mit Überwindung der Reibungsverluste u.a. durch unterschiedliche Kostenträger besteht allerdings bis heute nicht. Hier gibt es nicht nur Forschungsbedarf, sondern auch gesundheitspolitischen Handlungsbedarf. Es gibt demnach noch einiges zu tun.
Weitere Infos zum GBC: https://braincouncil.de